Grüne fordern klare Haltung gegen Geschäftsführer von Bembel with care

Grüne fordern klare Haltung gegen Geschäftsführer von Bembel with Care

„Antisemitismus und Rassismus haben keinen Platz in unserem Landkreis“

„Seit geraumer Zeit beobachten wir Grüne mit großen Bedenken, in welches Milieu der Geschäftsführer des Unternehmens Bembel with Care, Benedikt Kuhn, abdriftet“, äußerte sich der Vorstand von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Kreis Bergstraße.

In der Vergangenheit war Kuhn nicht nur durch die Verbreitung wirrer Verschwörungstheorien, sondern auch durch Kommentare gegen eine pluralistische und weltoffene Gesellschaft aufgefallen. Am 8. Mai – dem Tag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus – postete der selbsternannte Apfelweinbaron schließlich „Der 08.05. ist kein Tag der Befreiung.“

Daraufhin brach in den sozialen Medien eine immense Kritik an dem Birkenauer Betrieb aus. „Doch Kuhn ist kein Opfer einer irrationalen Internetkritik“, sagt Vorstandssprecher Matthias Schimpf. „Der Unternehmer ist seit Jahren für seine fragwürdigen Äußerungen bekannt, die eindeutig dem populistischen Spektrum zuzuordnen sind.“

„Als demokratische Partei begehen wir den 8. Mai als einen Tag des Gedenkens an die zahlreichen Opfer des Krieges und der Shoa“, sagt

Vorstandsmitglied Moritz Müller. „Nur wenn wir nicht vergessen, was geschah, können wir verhindern, dass es wieder geschieht.“

„Krude Verschwörungstheorien und schwache Rechtfertigungsversuche“

Neben Theorien, welche die Corona-Pandemie zu verharmlosen suchen, postete Kuhn regelmäßig Fotos von sich in faschistisch codierter Kleidung mit nationalsozialistischen Symbolen und folgte öffentlich bekennenden nationalistischen und rechtspopulistischen Personen und Organisationen.

Noch am Wochenende versuchte Kuhn, in regionalen Medien Abstand von seinen Äußerungen und seinem Auftreten in den sozialen Netzwerken zu nehmen „Seine kruden Verschwörungstheorien und schwachen Rechtfertigungsversuche entsprechen aber genau dem in rechten Kreisen typischen Muster, Fake News zu verbreiten und mit Ausflüchten die eigentlichen Taten zu verharmlosen“, so Schimpf weiter. Der unbrauchbare Versuch Kuhns, die Firma Bembel with Care von der Person Benedikt Kuhn zu trennen, gelingt nicht, da er sich andernorts rühmt, dass er dieses Unternehmen aufgebaut habe.

Distanzierung von Landrat und Kommunen gefordert

Sehr deutlich mahnen die Grünen auch eine Distanzierung von Landrat Christian Engelhardt an, der sich in der Vergangenheit trotz Kuhns grenzwertigen Äußerungen mit ihm stolz präsentierte, sowie eine Klarstellung, dass man mit diesem Unternehmer und Unternehmen nicht für die Region wirbt.

„Wir hoffen, dass die Kritik an Bembel with Care auch dem Unternehmen zum Umdenken verhilft“, so Schimpf und Müller. „Auch nach der Corona-Pandemie hat ein Produkt, dessen Gründer und Geschäftsführer geschichtsvergessen ist und sich von den demokratischen Grundwerten verabschiedet hat, auf den Festen und Kerwen im Kreis Bergstraße nämlich nichts verloren.“

Deswegen fordern die Grünen, dass Bembel with Care ab sofort für Veranstaltungen der öffentlichen Hand keine Standgenehmigungen mehr erhält, um damit zu verdeutlichen, dass Antisemitismus, Rassismus und wirre Verschwörungstheorien keinen Platz in unserem Landkreis haben.

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