Bad König/Odenwaldkreis – Das Hessische Umweltministerium vergibt jährlich Preise für aktiven Tierschutz – den Hessischen Tierschutz-Forschungspreis, den Preis für Tierschutz in der Landwirtschaft und den Hessischen Tierschutzpreis.
Der Hessische Tierschutzpreis 2018 ist an Korinna Seybold von der Wildtierhilfe Odenwald in Bad König OT Nieder-Kinzig verliehen worden. Die Idee für die Bewerbung hatte die Sprecherin der Grünen im Odenwald, Petra Neubert. Wir freuen uns sehr, so Neubert, dass unsere Bewerbung erfolgreich war und das Engagement von Korinna Seybold und ihrem Team auf diese Weise eine Würdigung erhalten hat.
v.l.n.r.: Korinna Seybold, Bürgermeister Uwe Veith und Petra Neubert
Bei ihrem Grußwort in der Hessischen Staatskanzlei sagte Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser, dass die „Achtung und der Respekt vor Tieren eigentlich selbstverständlich sein sollten“. Dass wir hier großen Nachholbedarf haben, ist unbestritten. Seien es Maßnahmen zur Kastration von freilebenden Katzen, der Ersatz von Tierversuchen, die Abschaffung der Anbindehaltung oder die anhaltende Brisanz von Tiertransporten quer durch Europa – hierfür ist eine konsequente politische Haltung gefordert und die Schaffung der entsprechenden Rechtsgrundlagen.
Aus den 19 Bewerbungen für den Hessischen Tierschutzpreis sind schließlich drei Preisträgerinnen hervorgegangen. Wichtig sind Einzigartigkeit, Nachhaltigkeit und dass die Projekte über viele Jahre aktiv sind, erklärt Tappeser. Die Bewerbungen zeigen das beeindruckende Engagement hessischer Tierschützerinnen und Tierschützer. Die Wildtierhilfe Odenwald Koboldhof ist der diesjährige Hauptpreisträger. Etwa 200 Tiere im Jahr kommen auf den Koboldhof. Seybold pflegt die „Kobolde“, zumeist sind es kranke oder verletzte Bilche (Siebenschläfer). Sobald diese wieder gesund und selbstständig sind, werden sie in ein geeignetes Habitat entlassen. Tappeser hebt hervor, dass Seybold mit Fachwissen und guter Öffentlichkeitsarbeit die Menschen für das Thema Tierschutz sensibilisiert. Die erhobenen Daten gehen zudem in wissenschaftliche Studien ein.
Die beiden weiteren Preisträgerinnen sind Agnes Denner von der Tiernothilfe Leuderode und Hannelore Tenggren, die sich leidenschaftlich für die Versorgung von verwilderten Katzen einsetzt.
Bei ihrer Dankesrede hebt Seybold hervor, dass die Arbeit auf dem Koboldhof 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche stattfindet. Es ist ihr Lebensinhalt und es ist ein „tolles Zeichen“ für diese wichtige Arbeit im Tier- und Artenschutz. Sie ist nicht nur „Tierpäpplerin“, sondern steht aktiv für die Erhaltung der Artenvielfalt im Odenwald. „Viele helfen und unterstützen uns“, so Seybold, „Kollegen und viele Mitstreiter, Helfer, ehrenamtliche Fahrer, Biologen und Tierärzte und ein tolles Netzwerk sind am Erfolg beteiligt“. Seybold weist schließlich auf ihr neuestes Projekt hin: die Interessengemeinschaft Hessischer Wildtierpfleger.
Der Bürgermeister der Stadt Bad König, Uwe Veith, lobte das Engagement von Seybold und den unermüdlichen Einsatz für den Tierschutz im Odenwald.
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