Fahrgastbeirat: Mangelhafte Informationspolitik der VIAS und des RMV – Viel Ärger und Frust bei den Fahrgästen
Michelstadt/Odenwaldkreis – Bei der jüngsten Sitzung des lokalen Fahrgastbeirates im Odenwaldkreis kritisierten der Fahrgastbeiratsvorsitzende Horst Kowarsch (Beerfelden) und das Fahrgastbeiratsmitglied Hans Hofferberth (Höchst) die mangelhafte Informationspolitik der VIAS und des RMV zum Schienenersatzverkehr auf der Linie 65 zwischen Ober-Ramstadt und Reinheim/Otzberg-Lengfeld. Wie bekannt, ist der Ersatzfahrplan vom 17.Oktober bis 30. Oktober 2015 gültig. In den ersten Tagen haben sich viele verärgerte Fahrgäste gemeldet.
Der Ersatzfahrplan lag erst am vergangenen Donnerstag (15.) vor und bei Beginn des Schienersatzverkehrs am Wochenende hingen die Ersatzfahrpläne, so Hans Hofferbert, z. B. am Höchster Bahnhof noch nicht aus. Ersatzfahrpläne sollten mindestens eine Woche vor Beginn der Maßnahme vorliegen, damit sich die die Kunden darauf einstellen können, so der Fahrgastbeirat.
Hier ein Bericht eines Reisenden, der die vielfältigen Probleme gut und klar skizziert:
Sonntag (18. Oktober) Rückfahrt ab Otzberg/Lengfeld in den Odenwald: Geplante Fahrt mit 83869 ab17.33 Uhr. Am Bahnhof stehen um diese Zeit die Reisenden vom Bus aus Ober-Ramstadt – der nach meiner Einschätzung ob der zahlreichen Personen genauso überladen war wie bei meiner Hinfahrt. Vom Zug ist allerdings nichts zu sehen. Der kommt erst um kurz vor 18.00 an – hält dafür aber entgegen des Fahrplans auf allen Unterwegsbahnhöfen nach Erbach/Eberbach. Ich vermute, dass der Fahrplan zu dieser Zeit schon Makulatur ist und nur nach Möglichkeit gefahren wird. Die Fahrgäste aus Richtung Erbach/Eberbach haben den Bus wie gehabt voll belegt und diesmal sind auch die Fahrradfahrer dabei, die keine Möglichkeit haben in den Bus zu steigen. Diese werden von der Zugbegleitung rüde darauf hingewiesen dass im Schienenersatzverkehr keine Fahrräder mitgenommen werden können. Hier wurde offenbar versäumt diese Reisenden frühzeitig zu informieren. Auf die entsprechenden Hinweise der Zugbegleiterin auf Infos im Internet kann ich nicht nachvollziehen da ich zumindest auf der RMV-Seite keine Anmerkung finde, die die Mitnahme von Fahrrädern ausschließt. Zur Entschuldigung auf die Missstände merkte eine Zugbegleiterin noch an, dass diese erst am Freitag 16.10. ihre Sonderdienstpläne bekommen hätten.
Ein anderer Fahrgast teilte mit, dass sich die Vias-Mitarbeiterinnen vor Ort große Mühe geben zu helfen, aber der Ersatzfahrplan wird deutlich verfehlt.
Am nächsten Wochenende wird sich die Situation noch weiter verschärfen, da Weichenarbeiten zwischen Darmstadt und Frankfurt angesagt sind – Freitag (23. Oktober) bis Donnerstag (29. Oktober).
Es ist höchst bedauerlich, so Horst Kowarsch und Hans Hofferberth, dass die VIAS und der RMV nicht in der Lage waren, die Fahrgäste rechtzeitig und umfassend über den Schienenersatzverkehr zu informieren. Die Informationspolitik muss als mangelhaft bezeichnet werden. Ebenso haben die ersten Tage des Schienenersatzverkehrs gezeigt, dass noch große organisatorische Schwierigkeiten bestehen.
In den letzten Jahren hat die VIAS sehr gute Arbeit geleistet und sich ein positives Image erarbeitet. Es ist daher nicht nach vollziehbar, dass nunmehr solch gravierende Mängel aufgetreten sind. Der Fahrgastbeirat fordert von der VIAS und dem RMV, Wege aufzuzeigen, wie zukünftig solch große Pannen auf Kosten der Bahnnutzer vermieden werden können.
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