Beerfelden: Einsatz von Glyphosat im öffentlichen Raum

Beerfelden/Odenwaldkreis – Die Fraktionssprecherin der Stadtverordnetenfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Beerfelden, Elisabeth Bühler-Kowarsch, fragte beim Magistrat der Stadt Beerfelden nach, ob Glyphosat in Beerfelden auf städtischem Gebiet zum Einsatz komme. Der Magistrat der Stadt Beerfelden hat den GRÜNEN ausführliche und sehr informative Unterlagen zur Verfügung gestellt. Daher ein Dankeschön der Grünen für diese Informationspolitik.

Wie bekannt, reagierte die hessische Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Priska Hinz umgehend auf die jüngsten Untersuchungsbefunde zu Glyphosat in Muttermilch. Frau Hinz erließ einen Erlass zur strikten Einschränkung zur Anwendung von Glyphosat im öffentlichen Raum.

Die Arbeitsgruppe der Krebsforschungsagentur (International Agency for Research on Cancer, IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ eingestuft.

Die Ausbringung von Glyphosat kann nicht nur die Artenvielfalt negativ beeinflussen, es können auch über Abschwemmungen und Versickerungen Belastungen des Oberflächen- und Grundwassers nicht ausgeschlossen werden. Die Wirtkstoffe gelangen dann über die Trinkwassergewinnung zurück zum Verbraucher, gesundheitliche Belastungen sind dann nicht mehr auszuschließen.

Der Stadt Beerfelden liegt eine Genehmigung des Regierungspräsidiums Gießen vom 12. Mai 2014 vor, dass Pflanzenschutzmittel auf Flächen, die nicht landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt werden, zum Einsatz kommen dürfen. Darunter fallen sieben Friedhöfe, sechs Parkanlagen und öffentliche Plätze, vier öffentliche Parkplätze, zwei Freiflächen und eine Sportanlage der Stadt am Berge. Eine Ausbringung auf asphaltierten Wegen oder auf dem Gelände der Kindertagesstätten und Spielplätzen ist vom Gesetzgeber untersagt. Die Anwendung des Mittels Glyfos Premium oder eines anderen zugelassenen Mittels mit dem Wirkstoff Glyposat ist bis zum 31. Mai 2017 befristet. Die Stadt Beerfelden, so die GRÜNEN, hält sich an die gesetzlichen Vorgaben, sie würden es aber sehr begrüßen, wenn die Stadt aufgrund der neuen Erkenntnisse bereits vor Ablauf dieser Frist auf den Einsatz von Glyfos verzichten würde.

Auf Nachfrage von Frau Bühler-Kowarsch, teilte nunmehr die zuständige Landtagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für den Odenwaldkreis Martina Feldmayer mit, dass ab sofort keine Genehmigungen für den Einsatz dieser Mittel mehr erteilt werden. Dies bedingt der Erlass der Umweltministerin Priska Hinz. Damit ist der Handlungspielraum des Landes ausgereizt. „Für weiter gehende Einschränkungen oder gar einen kompletten Verbot von Glyphosat sind der Bund oder die EU zuständig“.

Am 10. Juni 2015 brachte die Bundestagsfraktion von BÜNDNIS/DIE GRÜNEN folgenden Antrag ein: „Bevölkerung vor Krebsgefahr durch das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat schützen und EU-Neuzulassungsverfahren für Glyphosat stoppen.“ Wer Interesse an der ausführlichen Begründung des Antrags hat, wende sich an Elisabeth Bühler-Kowarsch, Tel.: 06068/4323 oder e.und.h.kowarsch@web.de

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