Rede zur Einführung von Bürgermeister Görig

Horst Kowarsch, Elisabeth Bühler-Kowarsch

Rede von Elisabeth Bühler-Kowarsch, Fraktionssprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Beerfelden anläßlich der Einführung von Bürgermeister Gottfried Görig am 19. Juli 2012

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Görig,

sehr geehrte Frau Görig,

sehr geehrte Ehrengäste,

liebe Beerfelder,

als ich mir überlegt habe, was ich zu dem heutigen Anlass sagen könnte, kam mir zuerst der Gedanke, mache es dir doch einfach und wandele die Rede, die du zur Einführung von Landrat Kübler gehalten hast, einfach ab. Zum Glück ist mir aber noch rechtzeitig eingefallen, dass doch einige Gäste das merken könnten, allen voran Landrat Kübler.Also musste ich mir etwas Neues überlegen.Ich möchte Sie alle einladen, mit mir eine Zeitreise zu machen und einmal gemeinsam zu überlegen, wie Beerfelden in einigen Jahren aussehen könnte.Natürlich – wie könnte es bei einer Grünen anders sein – stelle ich mir vor, dass wir zusammen das Problem mit dem Autoverkehr gelöst haben, dass wir bei schönem Wetter am Metzkeil sitzen, etwas essen und trinken und uns dabei auch unterhalten können, weil der Verkehrslärm und die Autoabgase deutlich zurückgegangen sind.Es macht wieder Spaß, durch die Stadt zu flanieren und in Läden regionale Produkte zu einzukaufen, Menschen zu treffen und sich zu unterhalten. Ein gutes Beispiel dafür ist ja schon der bestehende Wochenmarkt am Freitag, der inzwischen zu einem beliebten Treffpunkt zu einem Start ins Wochenende geworden ist.Wir haben es geschafft, in der Region durch Wind, Sonne und Biomasse so viel Energie zu erzeugen, dass auch wieder Geld in die städtischen Kassen kommt.Dadurch ist es uns möglich, wichtige städtebauliche Maßnahmen umzusetzen.Wir haben ein Ärztehaus, mitten in der Stadt, weil wir entsprechende finanzielle Unterstützung beim Umbau vorhandener Leerstände geben können.Für junge Menschen ist es interessant, hier in der Region zu bleiben, eine Familie zu gründen – auch weil wir unsere Kindertagesstätten optimal ausstatten können, die Schulen eine hervorragende Arbeit leisten und die Jugendlichen nach dem Abitur in der näheren Umgebung Chancen auf interessante Arbeitsplätze haben.Wir haben ein Jugendhaus mitten in der Stadt, es gibt verschieden Objekte, die sich dafür anbieten und die jungen Leute haben sich einfach ihren Platz erobert und engagieren sich für ihre Interessen.Alte Menschen fühlen sich auch wohl in Beerfelden, es gibt genügend Angebote, um in Würde alt zu werden, entweder durch mobile Dienste zu Hause oder in Wohngemeinschaften oder in Pflegeeinrichtungen. Nach Jahrzehnten ist es gelungen, das Alten- und Pflegeheim endlich zu eröffnen.Was könnte man sich noch Tolles vorstellen: Die Beerfelder Vereine haben keine Nachwuchssorgen und die Sportvereine in die nächst höheren Klassen aufgestiegen.Wir haben einen Sponsor gefunden, der in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt unser herrliches Waldseebad nach dem neusten Stand der Technik saniert, aber den ursprünglichen Reiz erhält.Das neue Mobilitätskonzept des Odenwaldkreises war ein voller Erfolg. Es ist inzwischen nicht mehr wichtig, ob man ein Auto hat oder nicht, es ist möglich durch moderne Technik, durch Internet-Portale auch ohne Auto mobil zu sein.Sie merken, ich gerate ins Schwärmen und da ist es besser, wieder auf den Boden der Realität zu kommen.Aber ich mache auch Politik, wegen dieser Visionen von einem besseren Leben und ich will mir diese Visionen nicht nehmen lassen.Wenn Sie sich also vorstellen können, dass es wünschenswert wäre, auch nur einen Teil dieser Dinge für Beerfelden umzusetzen, dann bitte ich Sie, bringen Sie sich ein, engagieren Sie sich, denn eine solche Herkules-Aufgabe, kann kein Bürgermeister, kann keine Stadtverordneten-Versammlung allein schaffen. Dafür bitte ich Sie um Ihre Mitarbeit und wünsche Herrn Görig eine glückliche Hand, um etwas für Beerfelden zu bewegen.Früher hieß es einmal, Politiker, die eine Vision haben, brauchen einen Psychiater. Das hat sich schon lange als falsch herausgestellt. Deshalb wünsche ich Ihnen Herr Görig und Ihnen liebe Beerfelder zukunftsfähige Visionen für Beerfelden.

Es gilt das gesprochene Wort. Rede vom 19. Juli 2012

 

 

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