Oberzent – Auf der jüngsten Mitgliederversammlung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Oberzent berichtete die Fraktionssprecherin, Elisabeth Bühler-Kowarsch, über das Radwegekonzept für die Stadt Oberzent.
Das vom Land Hessen hauptsächlich finanzierte Radverkehrskonzept für den Odenwaldkreis und die Kommunen führt im Detail Maßnahmen auf, um den Radverkehr auch in Oberzent alltagstauglich zu machen, so die Grünen. Ein viel geäußerter Wunsch der Teilnehmer*innen einer Befragung ist z. B. ein länderübergreifender Radweg zwischen Gammelsbach und Eberbach.
Wie im Odenwaldkreis, wird bisher auch in der Stadt Oberzent fast so gut wie keine Maßnahme vom Radwegekonzept umgesetzt, so Bühler-Kowarsch.
Auf eine Anfrage der Grünen zur Umsetzung des Konzeptes für Oberzent antwortete die Stadt wie folgt:
Bisher konnten lediglich kleinere Ertüchtigungsmaßnahmen durchgeführt werden und es gibt auch keine finanziellen und personellen Ressourcen im Haushalt, um die Projekte umzusetzen.
Eine Umsetzung des Konzeptes wäre nach Ansicht der Grünen Oberzent ein wichtiger Baustein für die Verkehrswende vor Ort, für den sanften Tourismus und würde den Radverkehr in Oberzent alltagstauglich und interessant machen.
90 Maßnahmen für Oberzent werden detailliert aufgeführt, die kurz-, mittel- oder langfristig für einen zukunftsfähigen Radverkehr umgesetzt werden müssten. Dazu zählen Beschilderungsverbesserungen, Verbesserung der Oberflächen von Radwegen, Querung von Straßen sowie die Herstellung von neuen Fahrradwegen. Bei einer Verwirklichung aller Maßnahmen müsste die Stadt Oberzent insgesamt 2.898.000 € in die Hand nehmen: kurzfristig 5.500 €, mittelfristig 1.052.200 € und langfristig 1.841.100 €. Aber auch der Odenwaldkreis, das Land Hessen und der Bund sind mit im Boot und müssten zusätzliche eigene Mittel für die Umsetzung der beisteuern.
Das Radverkehrskonzept für Oberzent muss jetzt schrittweise umgesetzt werden, so die Grünen. Zumindest die kurzfristigen Maßnahmen sollten auch ohne Probleme finanzierbar sein. Konzepte, die viel Geld kosten, werden zur Umsetzung erstellt und sollten nicht in der Schublade verschwinden.
Weiter berichtete Elisabeth Bühler-Kowarsch von einem interessanten Projekt u.a. in Freudenstadt (Schwarzwald). Dort werden orangefarbene Bänke an unterschiedlichen und teilweise auch wechselnden Standorten aufgestellt, um auf das wichtige Thema von physischer, psychischer und sexueller Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. Orange ist seit 1991 die Farbe gegen Gewalt an Frauen. Eine Plakette mit Logo und Rufnummern von lokalen Hilfsangeboten ist Bestandteil dieser Bänke. Auch die Stadt Oberzent könnte mit solchen Bänken ein Zeichen gegen die zunehmende Gewalt an Frauen setzen. Wenn auch nur eine Frau aufgrund dieser Informationen auf das im Kreis vorhandene Hilfeangebot aufmerksam wird, wäre schon viel gewonnen.
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