Die Stadtverordnetenfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Oberzent beschäftigte sich bei ihrer jüngsten Fraktionssitzung ausführlich mit der Situation am Bahnhof in Hetzbach und dem Südabschnitt der Odenwaldbahn, so die Fraktionssprecherin Elisabeth Bühler-Kowarsch. Seit Jahren findet eine Diskussion in der Oberzent über die Umgestaltung am Bahnhof Hetzbach und die Fortentwicklung des Südabschnittes statt. Aber bisher fehlt jeglicher Ansatz für die Umsetzungen, um die Situation spürbar zu verbessern. Der Bahnhof Hetzbach ist auch ein Eingangstor für Gäste in der Oberzent, daher muss der erste Eindruck positiv und nicht abschreckend sein. In vielen städtischen Gremien wurde bereits festgestellt, dass der Bahnhof Hetzbach und der Südabschnitt (zwischen Hetzbach und Eberbach) für die neue Stadt Oberzent ein Aushängeschild sein sollten. Lobend kann erwähnt werden, dass vor einigen Jahren zumindest die Beleuchtung des Bahnhofs auf den neuesten Stand gebracht wurde und die Außendarstellung sich verbessert hat. Um die wichtige Funktion des Bahnhofes Hetzbach für die neue Stadt Oberzent weiter hervorzuheben, fordern die GRÜNEN Oberzent einen Stundentakt auf dem Südabschnitt der Odenwaldbahn, denn nur dieser gewährleistet, dass dieser für die Bahnnutzer/innen in der Oberzent weiter an Attraktivität gewinnt. Zurzeit sind viele Bahnfahrer/innen gezwungen, ab Erbach oder Eberbach ihre Fahrt zu beginnen, da sie nicht stündlich mit der Bahn nach Hetzbach/Eberbach kommen können. Bei einem Stundentakt muss allerdings wieder eine Kreuzungsmöglichkeit der Triebfahrzeuge zwischen Eberbach und Erbach geschaffen werden. Diese könnte, wie es früher der Fall war, am Bahnhof Hetzbach sein. Aber hier besteht das große Problem, dass die Bahn das Gelände plus Schienen vor Jahren an eine Privatperson verkauft hat. Nur noch ein Gleis gehört der Bahn und ein winziger Teil des dazugehörigen Bahnsteigs. Der Bahnsteig entspricht nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit, aber um den Bahnsteig zu erweitern, fehlt das Gelände. Daher ist auch eine Verlegung des Bahnhaltes in der Diskussion, auch weil ausreichend Parkplätze am Bahnhof Hetzbach fehlen und nach wie vor ist ungeklärt, was mit dem Bahnhofsgebäude geschieht. Die Situation in Hetzbach zeigt deutlich, dass die Privatisierung von Bahnhöfen drastische Folgen für die Kommunen hat.
Der ÖPNV gehört zur Daseinsvorsorge einer Kommune, so die GRÜNEN, aber die Privatisierung der Bahnhöfe ist für die Kommunen ein großes Hemmnis, um gestaltend tätig zu werden. In Zeiten des Klimawandels ist der ÖPNV das Rückgrat der Verkehrswende und deswegen ist der Bahnhof Hetzbach und der Südabschnitt der Odenwaldbahn für die Stadt Oberzent bedeutend. Der Südabschnitt ist die Verbindung der Oberzent sowohl in den Raum Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen, Stuttgart, als auch nach Darmstadt und Frankfurt. Daher müsse dieses wichtige Thema unbedingt ganz oben auf der Agenda der Stadt Oberzent stehen. Angesichts der langen Planungszeiten müssen Odenwälder Regionalgesellschaft, Rhein-Main-Verkehrsverbund und die Deutsche Bahn bald mit der Stadt an einen Tisch kommen und einen gemeinsamen Plan für die Aufwertung des Südabschnittes der Odenwaldbahn aufstellen.
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