Auschwitz I – Stammlager
Auschwitz-Birkenau II – Auslade und Selektionsrampe
Beerfelden/Krakau – Als emotional sehr aufwühlend empfanden Elisabeth Bühler-Kowarsch und Horst Kowarsch den Besuch der Gedenkstätte Auschwitz und der ehemaligen Schindler Fabrik in Krakau im Rahmen einer Bildungsreise des DGB Bildungswerkes Hessen.
Beim ganztägigen Besuch in Oswiecim (Auschwitz) wurde das Stammlager (Auschwitz I) und Auschwitz-Birkenau (II) besucht. In Auschwitz wurden 1,3 Millionen Menschen brutal ermordet. Der durchgeführte Massenmord an Menschen – Ausladerampe, Koffer der deportierten Menschen, Zyklon B, Krematorien – mit Worten wiederzugeben, ist fast unmöglich, denn das Grauen ist allgegenwärtig und schwer verkraftbar für den Besucher. Dr. Miklos Nyiszli schrieb: „In der Gaskammer des Krematoriums II liegen 3000 Tote auf einem Haufen. Die Männer des Sonderkommandos sind schon dabei, die ineinander verkrampften Leichen abzutransportieren. Bis in mein Zimmer höre ich das Brummen der Aufzüge, das Zuschlagen der Türen. Die Arbeit läuft in hohem Tempo, denn die Gaskammer muß schleunigst geräumt werden. Ein neuer Transport ist bereits angekündigt“.
Auf vielen erhaltenen Dokumenten sind die Verbrecher von damals zu erkennen und es stellt sich natürlich die berechtigte Frage, warum viele straffrei nach dem 2. Weltkrieg geblieben sind. Erst Anfang der sechziger Jahre wurden im Frankfurter-Auschwitz Prozess einige wenige verurteilt.
Theodor W. Adorno verfasste den Artikel „Erziehung nach Auschwitz“. „Die einzig wahrhafte Kraft gegen das Prinzip Auschwitz wäre Autonomie, wenn ich den Kantischen Ausdruck verwenden darf; die Kraft zur Reflexion, zur Selbstbestimmung, zum Nicht-Mitmachen“. Bei einer längeren Diskussion über den Adorno Artikel kamen die Teilnehmer der Bildungsreise zur dem Ergebnis, dass dieser Aussage voll und ganz zugestimmt werden kann.
Bekannt durch Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ wurde die ehemalige deutsche Emailwarenfrabrik von Oskar Schindler besichtigt, in der heute die Ausstellung “Krakau unter der nationalsozialistischen Besatzung von 1939-1945“ zu sehen ist. Der Film wurde im jüdischen Viertel in Krakau gedreht. Wie bekannt, rettete der Oskar Schindler mehreren hundert Juden das Leben, indem er diese in seiner Firma beschäftige. Oskar Schindler ist ein Beispiel dafür, dass es möglich war, unter persönlichen Einsatz Menschenleben zu retten.
Toleranz, Zivilcourage und Weltoffenheit sind heute mehr denn je notwendig, damit die rechten Bauernfänger keine Chance mehr in unserer Region haben. Die Konsequenzen dieser menschenverachtenden Politik sind furchtbar!
Erfreulich, dass der überwiegende Teil der Deutschen zurzeit ein anderes Zeichen setzt.
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